Häufig gestellte Fragen zum Aikido, Etikette und Trainingsabläufen:

1. Wer kann Aikido trainieren?

Aikido ist für jedermann/frau.
Besondere Anforderungen gibt es nicht. Es sind keine Vorkenntnisse oder Erfahrungen aus anderen Kampfkünsten nötig.

Eine „normale“ körperliche Gesundheit und Belastbarkeit wird allerdings vorausgesetzt. Wichtig ist die Bereitschaft, Bewegungsabläufe lernen zu wollen und die eigenen körperlichen Fähigkeiten entwickeln zu wollen. Aikido fördert die Geschmeidigkeit, die Balance und auch die Rechts-Links-Koordination und verbessert ganz allgemein das Körperbewusstsein.

Der Fokus liegt nicht im Krafteinsatz und akrobatischen Techniken. Aikido eine Kunst, die man gut sein ganzes Leben lang ausüben kann – und dabei noch immer besser wird…

2. Was brauche ich dazu?

Am Anfang braucht man keine besondere Ausrüstung. Aikido wird auf Matten und barfuß trainiert. Daher werden keine Schuhe benötigt. Als Kleidung genügt zunächst bequeme Sportkleidung mit langen Ärmeln und Hosenbeinen. Wenn man sich entschließt, Aikido weiter zu trainieren, sollte man sich irgendwann einen Gi zulegen, einen japanischen Judoanzug aus weißer Baumwolle. Diesen gibt es in den verschiedensten Ausführungen und Preisklassen. Nach ein paar Jahren kommt noch der Hakama (eine traditionelle Samuraihose) als Kleidungsstück hinzu und wenn man möchte, kann man sich auch eigene Übungswaffen aus Holz anschaffen.

3. Gibt es Prüfungen und muss ich daran teilnehmen?

Es gibt Prüfungen, bei denen ohne Wettkampf festgelegte Techniken abgefragt und wie im Training mit dem Partner gemacht werden. Jede Prüfung unabhängig von ihrem Ergebnis ist für den Übenden eine Gelegenheit, bei dem die Aufmerksamkeit seines Lehrers bei ihm ist und er daher wertvolle Rückmeldungen für sein weiteres Üben erhalten kann. Die Prüfungen sollen dem Übenden die Sicherheit geben, das Erlernte zu können und sollen auf die nächste Stufe vorbereiten. Eine Teilnahme an den Prüfungen zu gegebener Zeit, je nach den persönlichen Bedürfnissen, ist nicht vorgeschrieben.

Im Vordergrund stehen die Teilnahme und Freude am Training. Die Graduierungen starten mit dem 5. Kyû bis 1. Kyû. Dann folgen mit dem schwarzen Gürtel die Dan-Graduierung ab 1. Dan aufwärts.

4. Kann ich beim Training zusehen?

Es gibt jederzeit die Möglichkeit, bei einem Training zuzusehen. Dazu braucht es auch keine Voranmeldung, einfach vorbeikommen genügt. Einen viel besseren Einblick bekommt ihr aber, wenn ihr Sportsachen mitbringt und es einfach ausprobiert, also mittrainiert. Wenn ihr Fragen habt, könnt ihr vor und nach dem Training auch den Trainer mit euren Fragen löchern.

5. Gibt es ein spezielles Einsteigertraining?

Es trainieren immer alle zusammen, Anfänger und Fortgeschrittene. Im Aikido ist dies üblich. Im Training wird mit verschiedenen Partnern geübt. Durch das Wechseln der Partner lernt jeder von jedem auf seinem Niveau. Der Trainer wird das Training so gestalten, dass sowohl Basis- als auch fortgeschrittene Techniken geübt werden.

6. Muss ich japanisch können um Aikido zu trainieren?

Man muss natürlich nicht japanisch können, um Aikido zu trainieren.

Die Techniken und die Zahlen 1-10 werden zwar bei uns mit japanischen Begriffen benannt. Mit denen wird man im Laufe des Trainings vertraut. Es gibt einen Anfängerleitfaden, in dem die wichtigsten Begriffe in einer Umschrift aufgeführt sind.

7. Kann ich etwas über Aikido lernen oder mein Aikido verbessern indem ich Bücher über Aikido lese?

Aikido lernen und sein Aikido verbessern kann man nur durch regelmäßiges Üben. Allein durch die Lektüre von Büchern erweitert man seine Kenntnisse nur theoretisch. Die Aikido-Techniken und ihre Ausführung sind in der Praxis von vielen sich ständig ändernden Faktoren abhängig: eigene Verfassung, der jeweilige Trainingspartner und dessen Verfassung, die Proportionen der Trainierenden, Geschwindigkeit, Abstand, Kontakt, Winkel, Körperspannung… . Nur das praktische Üben ermöglicht es, den Umgang mit diesen Faktoren zu lernen. Man wird in Büchern über Aikido womöglich viel über diese und andere Begriffe lesen, konkret erfahrbar ist Aikido nur in der Praxis. Wenn man sich allerdings den Ablauf einer bestimmten Technik vergegenwärtigen will oder die japanischen Begriffe lernen, bzw. wenn einen die Philosophie des Aikido interessiert, gibt es durchaus eine ganze Reihe von hilfreichen Büchern (mit oder ohne Abbildungen).

8. Wie hoch ist das Verletzungsrisiko beim Aikido?

Damit es bei den Techniken nicht zu Verletzungen kommt, ist ein rücksichtsvoller und auf das Niveau des Partners angepasster Umgang miteinander Voraussetzung. Im Training werden die Rollen (die des Angreifers „uke“ und des Verteidigers „nage“) vermittelt und geübt.

Die Technik wird unterbrochen oder ein Hebel nicht weitergeführt, sobald ein Partner dies wünscht bzw. ‚durch Abschlagen’ kenntlich macht.

Das Verletzungsrisiko im Aikido ist gering. Wenn ihr vor oder während des Trainings irgendwelche Schmerzen oder gesundheitliche Probleme habt, teilt dies bitte dem Trainingsleiter mit, damit entsprechend Rücksicht genommen werden kann.

9. Wieso verbeugt man sich im Training so häufig voreinander?

Das An- und Abgrüßen vor und nach dem Training ist Bestandteil jeder Stunde. Die Details dazu könnt ihr in der Dojo-Etikette nachlesen. Zusätzlich verbeugen wir uns aber auch vor dem Partner, mit dem wir trainieren werden und ebenfalls, nachdem wir mit unserem Partner trainiert haben. Mit der Verbeugung bekunden wir zum einen unseren Respekt und Dank gegenüber dem Trainingspartner, auf der anderen Seite ist die Verbeugung in der japanischen Kultur auch die gängige Form der Begrüßung. Das Händeschütteln beispielsweise ist in Japan unüblich. Außerdem verbeugen wir uns, wenn der Trainer uns während des Trainings etwas erklärt hat.

Weitere Informationen und befreundete Dojos

Aikido-Dojo Darmstadt

Aikido-Dojo Frankfurt

Aikido in Marburg

Schule für Aikido und Zen, Frankfurt

Christian Tissier

Aikido Föderation Deutschland

Aikikai Foundation

AikiWeb

Aikidoinfo

Aikido Journal

Aikido – Die friedliche Kampfkunst, Stefan Stenudd (PDF)